Gemini hat grünes Licht für den Handel mit Krypto-Derivaten in ganz Europa erhalten. Die von den Winklevoss-Zwillingen gegründete Börse sicherte sich eine MiFID II-Lizenz von der maltesischen Finanzaufsicht MFSA, wie das Unternehmen am 9. Mai bekannt gab.
- Maltesische Regulierungsbehörde erteilt wichtige Derivate-Lizenz
- Perpetual Futures für fortgeschrittene Trader geplant
- Gemini verstärkt Expansionskurs im regulierten europäischen Markt

Die US-amerikanische Kryptobörse Gemini treibt ihre europäische Expansionsstrategie voran. Mit der neu erhaltenen Markets in Financial Instruments Directive II (MiFID II)-Lizenz kann das Unternehmen künftig regulierte Krypto-Derivate in allen Ländern der Europäischen Union und des Europäischen Wirtschaftsraums anbieten.
Perpetual Futures für europäische Trader
„Sobald wir die Geschäftstätigkeit aufnehmen, können wir unter MiFID II regulierte Derivate in der gesamten EU und dem EWR anbieten“, erklärte Mark Jennings, Leiter des Europa-Geschäfts bei Gemini. Die Lizenz markiere einen entscheidenden Meilenstein in Geminis europäischer Expansion und bringe die Börse näher an das Ziel, Derivateprodukte sowohl für Privatanleger als auch institutionelle Nutzer anzubieten.
Das geplante Derivate-Angebot soll Perpetual Futures und weitere Derivateprodukte umfassen, die fortgeschrittenen Nutzern der Handelsplattform zur Verfügung stehen werden. „In den kommenden Monaten werden wir daran arbeiten, die erforderlichen Bedingungen zu erfüllen, um diese Produkte in ganz Europa einzuführen“, fügte Jennings hinzu.
MiCA-Compliance in Vorbereitung
Laut Aufzeichnungen der MFSA wurde die Lizenz am 8. Mai an Geminis maltesische Gesellschaft, Gemini Intergalactic EU Artemis, erteilt. Der Lizenzgewinn baut auf Geminis wachsenden regulatorischen Fortschritten in Europa auf.
Im Januar hatte Gemini offiziell bekannt gegeben, Malta als Drehscheibe für die Einhaltung der Markets in Crypto-Assets (MiCA)-Verordnung der Europäischen Union zu wählen. Diese Entscheidung folgte kurz nach dem Erhalt der sechsten europäischen VASP-Registrierung (Virtual Asset Service Provider) von der MFSA im Dezember 2024. Eine vollständige MiCA-Lizenzierung steht allerdings noch aus.
Derivate-Trend in der Kryptobranche
Geminis bevorstehende Einführung von Krypto-Derivaten in Europa reiht sich in einen wachsenden Trend zum Derivatehandel in der globalen Kryptoindustrie ein. Coinbase, die nach Handelsvolumen größte Kryptobörse in den USA, kündigte am 8. Mai die Übernahme von Deribit, einer der weltweit größten Krypto-Derivateplattformen, für 2,9 Milliarden Dollar an.
Der Deal erfolgte nur wenige Tage nachdem die Konkurrenzplattform Kraken am 1. Mai Pläne zur Übernahme der Derivatehandelsplattform NinjaTrader bestätigte, um Futures-Handel anzubieten. Das Unternehmen hatte zuvor erklärt, sich auf die Übernahme von NinjaTrader für 1,5 Milliarden Dollar geeinigt zu haben.