Die thailändische Finanzaufsicht SEC blockiert ab dem 28. Juni den Zugang zu fünf großen Kryptobörsen, darunter Bybit und OKX. Grund sind fehlende Lizenzen und Geldwäsche-Vorwürfe. Millionen von Tradern sind betroffen.
- Thailand SEC sperrt Bybit, OKX, CoinEx, 1000X und XT.COM wegen Lizenzverstoß
- Neue Anti-Geldwäsche-Gesetze ermöglichen härteres Vorgehen gegen illegale Plattformen
- Strafen bis zu drei Jahre Haft für Mule-Account-Betreiber eingeführt

Die Thailand Securities and Exchange Commission (SEC) hat eine beispiellose Offensive gegen unlizenzierte Kryptobörsen gestartet. Ab dem 28. Juni werden thailändische Nutzer keinen Zugang mehr zu fünf der weltweit größten Handelsplattformen haben.
Betroffen sind die Börsen Bybit, OKX, CoinEx, 1000X und XT.COM. Diese Plattformen sollen ohne entsprechende Genehmigung Dienstleistungen für thailändische Investoren angeboten haben.
Geldwäsche-Vorwürfe im Fokus
Die thailändische Finanzaufsicht begründet das harte Vorgehen mit dem Schutz lokaler Kleinanleger und der Bekämpfung von Geldwäsche. „Diese Maßnahmen sind notwendig, um illegale Aktivitäten zu unterbinden“, erklärte die SEC in einer offiziellen Mitteilung.
Unterstützung erhält die Behörde von der Economic Crime Suppression Division. Gemeinsam wollen beide Institutionen gegen die unregulierten Plattformen vorgehen.
Der Druck auf Kryptobörsen ist in den vergangenen Monaten kontinuierlich gestiegen. Grund dafür sind wachsende Bedenken bezüglich Geldwäsche und illegaler Finanzaktivitäten.
Neue Gesetze verschärfen Strafen drastisch
Im April trat das Royal Decree on the Prevention and Suppression of Technological Crime in Kraft. Das neue Gesetz erweitert die Befugnisse thailändischer Behörden erheblich.
Websites und Apps, die sich ohne Lizenz an thailändische Nutzer wenden, können nun deutlich einfacher blockiert werden. Besonders im Visier stehen ausländische Kryptobörsen wie Bybit und OKX.
Drastisch verschärft wurden auch die Strafen für sogenannte Mule-Accounts. Personen, die ihre digitalen Konten für Cyberkriminalität zur Verfügung stellen, drohen bis zu drei Jahre Haft oder Geldstrafen von umgerechnet 9.163 US-Dollar.
Thailand plant eigenen Krypto-Token
Parallel zu den Restriktionen plant die thailändische Regierung die Ausgabe eigener digitaler Investmenttoken. Der sogenannte G-Token soll ein Volumen von 150 Millionen US-Dollar erreichen.
Das Finanzministerium will damit direkt Kapital von der Bevölkerung einsammeln. Der Token ist Teil des staatlichen Kreditaufnahmeplans und soll in den kommenden Monaten lanciert werden.
Die Maßnahmen zeigen, wie entschlossen Thailand bei der Regulierung des Kryptomarktes vorgeht. Während unlizenzierte Börsen verbannt werden, setzt die Regierung gleichzeitig auf kontrollierte digitale Assets.