Der einstige Bitcoin-Miner TeraWulf Inc. vollzieht eine radikale Neuausrichtung und steigt massiv ins KI-Geschäft ein. Mit einem Joint Venture im Wert von 9,5 Milliarden US-Dollar katapultiert sich das Unternehmen in die erste Liga der AI-Infrastruktur-Anbieter. Die Aktie schoss daraufhin um über 20 Prozent nach oben.
- TeraWulf wandelt sich vom Krypto-Miner zum KI-Infrastruktur-Giganten
- Joint Venture mit Fluidstack bringt 9,5-Milliarden-Dollar-Auftrag
- Google stützt Projekt mit 1,3 Milliarden Dollar

Das Unternehmen TeraWulf Inc., bislang vor allem für Bitcoin-Mining bekannt, hat am Dienstag eine Partnerschaft mit Fluidstack Ltd. verkündet. Gemeinsam planen die beiden Firmen ein 168-Megawatt-Rechenzentrum in Abernathy, Texas. Das Projekt richtet sich gezielt an KI-Workloads und High-Performance-Computing. Der Börsenkurs des Unternehmens reagierte prompt mit einem Kurssprung von mehr als 20 Prozent.
Warum setzt TeraWulf jetzt auf künstliche Intelligenz?
Die Entscheidung kommt nicht von ungefähr. Während die Bitcoin-Mining-Branche mit sinkenden Margen kämpft, explodiert die Nachfrage nach Rechenleistung für große KI-Modelle. TeraWulf kontrolliert 51 Prozent des Joint Ventures und profitiert dabei von Fluidstacks Finanzierungsnetzwerk. Die Entwicklung des Rechenzentrums kostet zwischen 8 und 10 Millionen Dollar pro Megawatt – damit zählt es zu den teuersten Projekten dieser Art in den USA.
Google hat laut Berichten 1,3 Milliarden Dollar zugesagt, um den Ausbau zu unterstützen. Die Welt braucht jetzt robuste, energieeffiziente KI-Infrastruktur, und TeraWulf hat bewiesen, dass es liefern kann, erklärte Fluidstack-Präsident César Maklary.
Wie positioniert sich TeraWulf am Markt?
In den vergangenen zehn Monaten sicherte sich TeraWulf mehr als 510 Megawatt an HPC-Kapazität. CEO Paul Prager betonte, die schnellen Fortschritte zeigten, dass die Execution-first-Strategie aufgeht. Was wir aufbauen, ist kein Schlagzeilen-Pivot – es ist ein langfristiges Infrastrukturgeschäft, so Prager.
Bereits Anfang des Jahres unterzeichnete das Unternehmen einen 60-Megawatt-Vertrag mit Core42, einer KI-Firma aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Core42 wird von G42, Microsoft und der Mubadala Investment Company unterstützt. Der Vertrag läuft über zehn Jahre mit Verlängerungsoption und ist inflationsgeschützt ausgelegt.
TeraWulf-Aktie: Kostenvorteile als Wettbewerbsvorteil
Das Unternehmen verfügt über eine bestehende Infrastruktur an seinem Lake-Mariner-Standort in New York. Die elektrische Grundausstattung für große Erweiterungen ist bereits vorhanden, wodurch sich die Kapitalkosten im Vergleich zu Wettbewerbern deutlich reduzieren. Die geplanten Gesamtkosten für den Ausbau liegen bei 430 Millionen Dollar, umgerechnet rund 7,2 Millionen Dollar pro Megawatt – deutlich unter dem Branchendurchschnitt.
Analysten sehen darin einen entscheidenden Vorteil. TeraWulf könnte dadurch schneller skalieren als viele Konkurrenten, während die Nachfrage nach KI-Infrastruktur weiter anzieht. Allerdings schreibt das Unternehmen bislang keine Gewinne, setzt aber auf starke Margen bei seinen HPC-Projekten.
Mit der Unterstützung von Google und der Partnerschaft mit Fluidstack hat sich TeraWulf vom reinen Bitcoin-Miner zum Infrastruktur-Player für künstliche Intelligenz gewandelt. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die ambitionierte Transformation dauerhaft Früchte trägt – und ob TeraWulf künftig eher für das Mining der Intelligenz-Ökonomie bekannt sein wird als für digitale Münzen.




