Stablecoins erreichen ein Allzeithoch von 304 Milliarden Dollar, während der Krypto-Markt vom schwersten Crash des Jahres erschüttert wird. Frische Liquidität strömt in den Markt, obwohl Bitcoin und Ethereum massiv abstürzten. Binance zahlt nach USDe-Depeg 283 Millionen Dollar Kompensation.
- Stablecoin-Volumen klettert auf Rekordhoch von 304 Milliarden Dollar
- Liquidationen von 19 Milliarden Dollar nach Trump-Zollschock
- Binance kompensiert Nutzer mit 283 Millionen Dollar nach USDe-Absturz

Das Stablecoin-Volumen hat am 13. Oktober 2025 ein neues Allzeithoch erreicht. Laut Daten von DefiLlama liegt das Gesamtangebot bei 304 Milliarden Dollar. Das entspricht einem Plus von 50 Prozent seit Januar, als die Marke noch bei rund 200 Milliarden Dollar lag.
Tether dominiert weiterhin mit etwa 180 Milliarden Dollar und hält damit über die Hälfte des Marktes. USDC folgt mit 75 Milliarden Dollar auf Platz zwei. Ethenas verzinslicher Stablecoin USDe belegt mit 12 Milliarden Dollar den dritten Rang.
Trump-Zölle lösen 500-Milliarden-Dollar-Crash aus
Der Anstieg erfolgt ausgerechnet in einer Phase extremer Marktverwerfungen. Am 10. Oktober erlebte der Krypto-Markt einen der steilsten Abstürze seiner Geschichte. Über 500 Milliarden Dollar an Marktkapitalisierung wurden innerhalb von 24 Stunden vernichtet.
Auslöser war die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, alle Importe aus China mit einem 100-Prozent-Zoll zu belegen. Die Nachricht löste eine Liquidationswelle von knapp 19 Milliarden Dollar an den großen Börsen aus. Bitcoin fiel kurzzeitig unter 115.000 Dollar, Ethereum rutschte unter die 3.700-Dollar-Marke.
Trotz des Chaos floss Kapital weiter in Dollar-gebundene Assets wie USDT und USDC. Anleger parken ihr Geld offenbar in Stablecoins, statt den Markt komplett zu verlassen. Die Liquidität wartet an der Seitenlinie auf stabilere Bedingungen.
USDe-Depeg entlarvt Börsen-Schwachstellen
Der Flash-Crash legte Schwachstellen bei zentralisierten Börsen offen. USDe von Ethena stürzte auf Binance zeitweise auf 0,65 Dollar ab, bevor sich der Kurs innerhalb von 24 Stunden wieder stabilisierte.
Ethenas Team erklärte, der Absturz sei durch ein Liquiditätsproblem im internen Pricing-System von Binance verursacht worden. Während der Panik wurde das Orderbuch für USDe extrem dünn. Zwangsliquidationen verstärkten den Abwärtssog zusätzlich.
Binance reagierte und sagte zu, 283 Millionen Dollar an betroffene Nutzer zurückzuzahlen. Die Kompensation umfasst Futures-, Margin- und Kreditprodukte. Zudem kündigte die Börse an, ihre Preis-Orakel zu überarbeiten und Schutzmechanismen einzuführen.
Das Vertrauen kehrte schnell zurück, doch der Vorfall zeigt: Technische Lücken auf Börsenebene können Marktstress massiv verstärken. Während sich der Gesamtmarkt weiter erholt, bleibt die Frage offen, ob das historisch hohe Stablecoin-Volumen auf eine baldige Rallye hindeutet oder Anleger dauerhaft defensiv bleiben.




