Die US-Börsenaufsicht SEC hat am Dienstag Anklage gegen Ramil Palafox, CEO von PGI Global, erhoben. Ihm wird vorgeworfen, ein 198-Millionen-Dollar-Krypto-Ponzi-System betrieben zu haben, bei dem Investoren mit falschen Versprechen über KI-Trading und garantierte Renditen getäuscht wurden.
- SEC-Klage: PGI-CEO soll 57 Millionen für Luxusleben abgezweigt haben
- Erste Krypto-Klage unter neuem SEC-Chef Paul Atkins
- Britisches Gericht schloss das Unternehmen bereits 2022

Palafox betrieb PGI Global (Praetorian Group International) als Fassade für den Verkauf nicht registrierter Wertpapiere, die als Krypto-Investments getarnt waren. Laut SEC-Beschwerde wurden von Januar 2020 bis Oktober 2021 „Mitgliedschaftspakete“ vermarktet, die angeblich durch eine KI-gesteuerte Krypto- und Forex-Handelsplattform Renditen von bis zu 200 Prozent garantieren sollten.

Was steckt hinter dem Betrugsvorwurf?
„PGI Global hatte nie eine ‚Auto-Trading‘-Plattform und betrieb kaum oder gar keinen Handel im Namen der Anleger„, heißt es in der Klageschrift. Stattdessen wurden die Investorengelder offenbar verwendet, um ein Ponzi-System aufrechtzuerhalten und Palafox‘ extravaganten Lebensstil zu finanzieren.
Dazu gehörten ein 1,7-Millionen-Dollar-Haus in Las Vegas, mehrere Lamborghinis und Schmuck von Cartier im Wert von 1,18 Millionen Dollar.
Die Klage ist die erste Krypto-bezogene Durchsetzungsmaßnahme unter dem neuen SEC-Vorsitzenden Paul Atkins, der erst einen Tag zuvor vereidigt wurde. Eingereicht wurde sie beim US-Bezirksgericht für den östlichen Bezirk von Virginia.
Internationale Dimension des Falls
PGI Global UK Ltd wurde bereits im September 2022 vom britischen High Court wegen Betreibens eines betrügerischen Anlageschemas geschlossen. Zwischen Juli 2020 und Februar 2021 sammelte das Unternehmen etwa 612.425 Pfund (etwa 815.000 US-Dollar) von Investoren. Als die versprochenen Renditen ausblieben, konnten die Anleger ihre Einlagen nicht zurückziehen.
Familienmitglieder als Begünstigte
Die SEC nennt vier Entlastungsbeklagte, darunter Palafox‘ Ehefrau, Mutter und Schwager. Die Behörde fordert die Rückgabe von Vermögenswerten, die sie erhalten haben, wie etwa die Tilgung einer Hypothek in Höhe von 320.000 Dollar, einen Range Rover und Luxusgüter von Louis Vuitton und Hermès.
„Seine falschen Behauptungen über Fachwissen in der Kryptobranche und eine angebliche KI-gesteuerte Auto-Trading-Plattform maskierten lediglich einen internationalen Wertpapierbetrug“, erklärte Laura D’Allaird, Leiterin der SEC Cyber Unit, in der Mitteilung.
Die Börsenaufsicht beantragt beim Gericht ein dauerhaftes Verbot für Palafox, sich an krypto- oder MLM-bezogenen Wertpapierangeboten zu beteiligen, sowie zivilrechtliche Strafen und die vollständige Herausgabe der Gelder. Parallel dazu haben Bundesstaatsanwälte in Virginia ein Strafverfahren gegen ihn eingeleitet.