Sam Bankman-Fried meldet sich aus dem Gefängnis zurück – mit einer gewagten Behauptung: FTX sei nie insolvent gewesen. Der verurteilte Krypto-Unternehmer macht Insolvenzanwälte für den Zusammenbruch verantwortlich und behauptet, die Börse wäre heute über 100 Milliarden Dollar wert. Im Hintergrund läuft eine Lobby-Kampagne für eine präsidiale Begnadigung.
- Ex-FTX-Chef behauptet: Börse war nie pleite, Anwälte schuld
- Hypothetischer Wert heute: 100 Milliarden Dollar durch Solana und Anthropic
- Begnadigungs-Chancen bei Trump laut Kalshi nur 10 Prozent
[SBF says:]
— SBF (@SBF_FTX) October 31, 2025
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Der ehemalige FTX-Chef Sam Bankman-Fried hat diese Woche auf X ein umfangreiches Dokument veröffentlicht. Darin behauptet er, die Krypto-Börse sei zu keinem Zeitpunkt insolvent gewesen. Stattdessen hätten Insolvenzanwälte den Zusammenbruch verursacht.
FTX-Assets heute angeblich dreistellige Milliardensumme wert
Das Schriftstück enthält detaillierte Tabellen mit hypothetischen Mark-to-Market-Gewinnen. Bankman-Fried listet Assets auf, die FTX einst hielt – darunter Solana-Token und Anteile am KI-Unternehmen Anthropic. Seine Rechnung: Wären diese Positionen gehalten worden, läge der Wert heute bei über 100 Milliarden Dollar.
Die zentralen Aussagen widersprechen allerdings offiziellen Finanzunterlagen. Bankman-Frieds Behauptung, Kunden hätten bereits 2022 vollständig ausgezahlt werden können, deckt sich nicht mit den eingereichten Dokumenten der Insolvenzverwalter.
Stille Lobby-Kampagne für Trump-Begnadigung läuft
Der Post ist Teil einer umfassenderen Strategie. Wie die New York Times berichtete, lobbyieren Bankman-Frieds Eltern und Anwälte aktiv für eine präsidiale Begnadigung. Sie engagierten den Trump-verbundenen Anwalt Kory Langhofer. Zudem arrangierte das Team ein Gefängnis-Interview mit Tucker Carlson.
Die Erfolgschancen bleiben dennoch gering. Prediction-Market-Trader auf Kalshi bewerten die Wahrscheinlichkeit einer Trump-Begnadigung aktuell mit lediglich 10 Prozent. Der Social-Media-Post könnte daher weniger der historischen Aufarbeitung dienen – sondern vielmehr dem Versuch, diese Quoten durch eine Neupositionierung seines Images zu verbessern.



