Die Bedrohung durch Quantencomputer für Bitcoin wird zunehmend ernst genommen. Jeff Park, Berater bei Bitwise, warnt vor der wachsenden Gefahr, während die US-Regierung Milliarden in die Technologie investiert. Bitcoin-Entwickler schlagen bereits einen Hard Fork vor, um das Netzwerk zu schützen.
- Bitwise-Berater Park vergleicht Quantengefahr mit Klimawandel
- USA planen Beteiligungen an Rigetti, D-Wave und IonQ
- Entwickler Agustin Cruz schlägt Wechsel zu Post-Quantum-Kryptografie vor
The quantum threat to Bitcoin just got a little more real.
— Jeff Park (@dgt10011) October 23, 2025
Lange Zeit wurde die Bedrohung durch Quantencomputer in der Bitcoin-Community als übertrieben abgetan. Doch diese Haltung ändert sich. Jeff Park von Bitwise bezeichnet die Gefahr mittlerweile als deutlich realer geworden.
Quantum computing is basically the climate change of Bitcoin. Plenty of idiots who deny it because they can’t possibly grasp the amorphous or the astronomical, and plenty of scientists that understand it yet have no socially compelling solutions to offer.
— Jeff Park (@dgt10011) October 23, 2025
We need Bitcoin Greta.
In einem viel beachteten Social-Media-Beitrag zog Park einen drastischen Vergleich: „Quantencomputing ist im Grunde der Klimawandel von Bitcoin. Es gibt viele Idioten, die es leugnen, weil sie das Abstrakte oder Astronomische nicht begreifen können, und viele Wissenschaftler, die es verstehen, aber keine gesellschaftlich überzeugenden Lösungen anbieten können.“
USA investieren Milliarden in Quantentechnologie
Die Sorge ist nicht unbegründet. Das Wall Street Journal berichtete kürzlich, dass die US-Regierung direkte Beteiligungen an Quantencomputing-Unternehmen plant. Zu den möglichen Partnern zählen Rigetti Computing, D-Wave Quantum und IonQ.
Der Schritt markiert einen Strategiewechsel. Bisher förderte Washington die Quantenindustrie lediglich durch Zuschüsse. Die geplanten Kapitalbeteiligungen zeigen allerdings, dass die Regierung die Technologie nun ernst nimmt.
Der Hintergrund ist ein globaler Wettlauf. China investiert bereits rund 15 Milliarden Dollar jährlich in Quantentechnologie. Die USA wollen in diesem strategisch wichtigen Bereich nicht zurückfallen.
Bitcoin-Entwickler reagieren mit Hard-Fork-Vorschlag
Die Community bleibt nicht untätig. Bitcoin-Entwickler Agustin Cruz präsentierte Anfang des Jahres einen Vorschlag für einen Hard Fork. Dieser soll Bitcoin gegen Quantenangriffe absichern.
Der technische Kern: Ein Wechsel vom aktuellen ECDSA-Verschlüsselungsstandard zu quantenresistenten Signaturen wie Dilithium. ECDSA gilt als potenziell anfällig gegenüber ausreichend leistungsfähigen Quantencomputern.
Ob und wann dieser Fork umgesetzt wird, bleibt offen. Die Debatte über Quantenbedrohungen dürfte die Bitcoin-Entwicklung dennoch zunehmend prägen. Die Frage ist nicht mehr ob, sondern wann gehandelt werden muss.




