Die Kryptobörse OKX hat ihren dezentralen Börsen-Aggregator (DEX) nach zweimonatiger Pause wiederbelebt. Der Service wurde im März deaktiviert, nachdem die nordkoreanische Hackergruppe Lazarus ihn missbräuchlich genutzt hatte. Der Betreiber rüstet nun mit verschiedenen Sicherheitsmaßnahmen gegen Cyberkriminelle auf.
- Echtzeit-Blockiersystem gegen verdächtige Adressen implementiert
- Dynamische Datenbank erkennt und blockiert Hacker automatisch
- Mehrere Sicherheitsfirmen prüfen und zertifizieren die neuen Schutzmaßnahmen
OKX DEX will restart today with realtime abuse detecting and blocking system. OKX Web3 is Chrome and search engine to blockchain. Base on our understanding of onchain data, we help customers access to hundreds chains realtime data, manage multiple chains’ asset and engage with…
— Star (@star_okx) May 5, 2025
OKX-Gründer und CEO Star Xu verkündete am 4. Mai die Reaktivierung des DEX-Aggregators OKX Web3 mit umfassenden Sicherheitsupgrades. Im Mittelpunkt steht ein „Echtzeit-System zur Erkennung und Blockierung von Missbrauch“, das verdächtige Blockchain-Aktivitäten identifizieren soll.
Was kann der neue Hacker-Schutz?
Der verbesserte DEX-Aggregator verfügt laut Unternehmensangaben über eine dynamische Datenbank mit verdächtigen Adressen, die Hacker und andere böswillige Akteure in Echtzeit blockiert. Zusätzlich warnt das System Nutzer proaktiv vor riskanten Transaktionen, bevor diese abgeschlossen werden.
„OKX Web3 ist ein Browser und eine Suchmaschine für die Blockchain“, erklärte Xu die Funktionsweise des Dienstes. Als DEX-Aggregator bündelt die Plattform Daten von verschiedenen dezentralen Börsen und Market Makern, um Nutzern beim Handel zu unterstützen.
Warum wurde der Dienst pausiert?
Die Kryptobörse hatte den DEX-Aggregator am 17. März vorübergehend deaktiviert, um „weiteren Missbrauch“ durch die nordkoreanische Hackergruppe Lazarus zu verhindern. Bereits damals kündigte OKX die Entwicklung eines Systems zur Verfolgung von Hacker-Adressen an.
Die Entscheidung folgte auf Berichte, wonach EU-Finanzaufseher die Rolle des DEX-Aggregators bei der Geldwäsche nach dem 1,4-Milliarden-Dollar-Hack der Kryptobörse Bybit im Februar untersuchen würden. OKX widersprach dieser Darstellung umgehend und betonte, dass der Service lediglich als Aggregator fungiere und keine Kundengelder verwahre.
The Bloomberg article is misleading. Like all other major crypto exchanges, OKX provides a self-custody wallet service/swap feature that serves as an aggregator to create efficiency for the users. When Bybit got hacked, we reacted in two ways. (1) We froze associated funds moving… https://t.co/HUUmA8W2eq
— OKX (@okx) March 11, 2025
Andere Krypto-Dienste im Fadenkreuz
Der Fall OKX steht nicht allein: Die Kryptobörse eXch stellte am 1. Mai ihren Betrieb ein, nachdem Berichte sie mit der Geldwäsche von Geldern aus dem Lazarus-Hack in Verbindung gebracht hatten. Die Plattform hatte Vorwürfe von Krypto-Analysten zunächst zurückgewiesen, später jedoch eingeräumt, tatsächlich einige Gelder aus dem Februar-Hack verarbeitet zu haben.
Die Wiederbelebung des OKX-Dienstes mit verstärkten Sicherheitsmaßnahmen unterstreicht die wachsende Bedrohung durch staatlich geförderte Hackergruppen im Kryptosektor. Experten rechnen mit weiteren präventiven Sicherheitsmaßnahmen bei DEX-Aggregatoren, um künftige Angriffe abzuwehren.