Nick Szabo, der Erfinder des Smart-Contract-Konzepts, kritisiert die Bewertung von Ethereum scharf. Seiner Ansicht nach besteht kaum Verbindung zwischen dem Erfolg von Ethereum-Anwendungen und dem ETH-Preis. Während Bitcoin als Wertspeicher direkt vom Kurs profitiert, fehlt Ethereum diese fundamentale Kopplung.
- Szabo sieht grundlegendes Bewertungsproblem bei Ethereum
- Bitcoin-Wertspeicher-Funktion stark an Preis gekoppelt
- ETH steigt trotz Kritik auf über 4.700 Dollar
A fundamental problem with ETH valuation is that ethereum's primary uses cases are largely external to ETH's market value. Ethereum can be very useful, its apps can garner great revenue, and ETH can still be low price — or vice versa — there is little link between them. OTOH,…
— Nick Szabo (@NickSzabo4) October 7, 2025
Der renommierte Kryptograph Nick Szabo hat Ethereum ein fundamentales Problem attestiert. Die Anwendungsfälle der Blockchain-Plattform seien weitgehend extern und hätten keine direkte Auswirkung auf den Marktwert von ETH.
Szabo erklärt, dass Ethereum-Apps hohe Einnahmen generieren können, während der ETH-Preis niedrig bleibt – oder umgekehrt. Der Informatiker ist überzeugt, dass zwischen dem Ethereum-Preis und seiner tatsächlichen Nutzung praktisch keine Verbindung besteht.
Bitcoin als überlegenes Wertmodell?
Im Gegensatz dazu fungiert Bitcoin primär als Wertspeicher. Diese Funktion ist laut Szabo stark mit dem Preis der führenden Kryptowährung verknüpft.
Da Ethereum die Wertspeicher-Eigenschaft von Bitcoin nicht nachbilden kann, muss die Plattform auf andere Anwendungsfälle setzen. Diese sind allerdings nicht direkt an den ETH-Kurs gebunden, so der Smart-Contract-Pionier.
Narrativ statt Fundamentaldaten
Ryan Watkins, Mitgründer von Syncracy Capital, stützt Szabos These. Er verweist darauf, dass hauptsächlich Tom Lees Prognosen den ETH-Preis von 1.400 auf 4.700 Dollar katapultiert haben.
Zu Jahresbeginn galt Ethereum noch als absterbende Plattform. Mittlerweile hat sich das Narrativ komplett gedreht. Watkins betont: „Es ist ein Spiel aus Kapitalflüssen und Erzählungen, bis die Party endet.“
ETH trotz Kritik auf Höhenflug
Am Montag durchbrach der ETH-Preis erneut die Marke von 4.700 Dollar. Die Kryptowährung verzeichnete ihr bisher stärkstes drittes Quartal und steuert auf ein weiteres Rekordquartal zu.
Dennoch bleibt die Frage offen: Wie nachhaltig ist dieser Anstieg, wenn die fundamentale Verbindung zwischen Nutzung und Preis fehlt? Szabo lässt bewusst Raum für Zweifel.



