Kraken-CEO: Banken kassieren Gebühren ohne Gegenleistung

Zinsstreit

Kraken-CEO: Banken kassieren Gebühren ohne Gegenleistung

Kraken-CEO: Banken kassieren Gebühren ohne Gegenleistung

Der amerikanische Bankenverband attackiert Krypto-Börsen wegen Zinsen auf Stablecoins. Kraken-CEO Dave Ripley kontert scharf und wirft traditionellen Banken vor, Kunden systematisch zu benachteiligen. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache.

  • Bankenverband kritisiert Stablecoin-Zinsen als schädlich
  • Kraken bietet bis zu 5% Zinsen – Banken nur 0,6% im Durchschnitt
  • GENIUS Act könnte Mainstream-Adoption von Stablecoins beschleunigen

This panel hosted by the American Bankers Association said allowing companies like @krakenfx or @coinbase to pay interest on stablecoins would be “a detriment.”

A detriment to who?

Healthy competition is the bedrock of a free market and free markets benefit actual consumers…

— Dave Ripley (@DavidLRipley) October 21, 2025

Der Konflikt zwischen traditionellem Finanzsektor und Krypto-Industrie eskaliert. Brooke Ybarra, Senior Vice President für Innovation bei der American Bankers Association, griff Krypto-Börsen wie Kraken und Coinbase scharf an. Ihr Vorwurf: Zinszahlungen auf Stablecoins würden dem eigentlichen Zweck dieser digitalen Währungen widersprechen.

Stablecoins seien für Zahlungen gedacht, nicht als Wertanlage, so Ybarra. Zudem schadeten Stablecoin-Renditen der Fähigkeit von Banken, ihre Gemeinden zu unterstützen.

Kraken-CEO wehrt sich gegen Banken-Kritik

Dave Ripley, Co-CEO von Kraken, konterte prompt. „Ein Nachteil für wen?“, fragte Ripley rhetorisch. Konsumenten verdienten die Wahlfreiheit, wo sie ihr Vermögen halten und wie sie es am effizientesten transferieren.

Der Kraken-Chef warf Banken vor, seit Jahren Gebühren auf Kundenvermögen zu kassieren, ohne nennenswerte Vorteile weiterzugeben. „Wir bauen etwas anderes auf – ein System, in dem Dienstleistungen, die einst nur den Wohlhabenden vorbehalten waren, für alle zugänglich sind“, erklärte Ripley.

Big Banks are ruthlessly targeting our friends at @Coinbase and @KrakenFX to protect their turf.

The @ABABankers claim that allowing crypto exchanges to pay interest on stablecoins would be “a detriment.”

Translation: competition’s winning.pic.twitter.com/0hmReFMM1L

— Dan Spuller (@DanSpuller) October 21, 2025

Dan Spuller, Leiter der Industrieangelegenheiten bei der Blockchain Association, pflichtete bei. Große Banken würden Kraken und Coinbase attackieren, um ihr Revier zu verteidigen. Seine Analyse: „Die Konkurrenz gewinnt.“

Massive Zins-Unterschiede sprechen für sich

Die Zahlen untermauern Ripleys Argumentation. Laut Daten von Bankrate bieten einige Stablecoin-Plattformen bis zu 5 Prozent Zinsen. Der US-amerikanische Durchschnittssparzins liegt hingegen bei mageren 0,6 Prozent. Selbst die besten High-Interest-Konten erreichen maximal 4 Prozent.

Die Debatte erhält zusätzliche Brisanz durch den kürzlich von US-Präsident Donald Trump unterzeichneten GENIUS Act. Das umfassende Regulierungswerk für Stablecoins könnte deren Weg in den Mainstream ebnen.

Diogo Monica, General Partner bei Haun Ventures, argumentiert zudem, Stablecoins könnten sicherer als traditionelle Bankeinlagen sein. Viele Stablecoins seien durch Reserven bei systemrelevanten Banken oder kurzlaufende US-Staatsanleihen gedeckt.

Der Solana-Entwickler Voss brachte es auf den Punkt: „Lasst den Wettbewerb kommen, es ist sowieso eine kapitalistische Welt.“ Die Bankenbranche steht unter Druck – und die Krypto-Industrie zeigt keine Anzeichen nachzugeben.

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