Kraken hat am 26. Juni seine neue Krak-App gelauncht und greift damit PayPal, Venmo und Cash App frontal an. Die globale Payment-App funktioniert in 110 Ländern mit über 300 Fiat- und Digitalwährungen. Dahinter steckt Krakens jahrzehntelange Infrastruktur aus Lizenzen und Liquidität.
- Krak-App startet als direkter PayPal-Konkurrent
- Über 300 Währungen in 110 Ländern verfügbar
- Bis zu 4,1% Zinsen auf Guthaben möglich

Die Krypto-Börse Kraken wagt den Sprung ins klassische Fintech-Geschäft. Mit der neuen Krak-App positioniert sich das Unternehmen als ernsthafter Konkurrent zu etablierten Payment-Giganten wie PayPal, Wise und Cash App.
Warum startet Kraken jetzt eine Payment-App?
„Wir haben die Krak-App entwickelt und gelauncht, weil das Finanzsystem in der Vergangenheit steckengeblieben ist“, erklärt Arjun Sethi, Co-CEO von Kraken. „Mit Krak machen wir einen mutigen Schritt zur Neugestaltung dessen, was wir als wichtigste Schicht der Weltwirtschaft betrachten: Wie Menschen Geld bewegen und verwenden.“
Die App eliminiert zwei zentrale Reibungspunkte traditioneller Fintech-Lösungen. Nutzer benötigen weder komplizierte Bankdaten noch kryptische Wallet-Adressen. Stattdessen funktioniert Krak über „Kraktags“ – personalisierte Kennungen ähnlich wie Venmo-Handles.
Krak-App bietet bis zu 4,1% Zinsen
Nutzer können zwei verschiedene Kontotypen eröffnen: eines für Ausgaben, eines zum Sparen. Guthaben in USDG, einem Stablecoin des Global Dollar Network, bringen bis zu 4,1% jährliche Zinsen. Zusätzlich sind Renditen auf über 20 digitale Assets möglich.
Der entscheidende Unterschied zu PayPal und Cash App liegt in der Asset-Flexibilität. Während klassische Anbieter Fiat und Krypto trennen, behandelt Krak beide gleichwertig. Ein Nutzer in Nigeria kann Euros aus Deutschland empfangen, diese in der App zu USDT konvertieren und einen lokalen Händler in Naira bezahlen.
Kraken nutzt regulatorischen Vorsprung
Kraken profitiert von seiner jahrelangen Compliance-Infrastruktur. Während Regulatoren undurchsichtige Krypto-Services ins Visier nehmen, bietet das Unternehmen einen regulierten Weg für globale Werttransfers.
Für Märkte mit volatilen Währungen oder Kapitalkontrollen könnte dies transformativ sein. Nutzer umgehen hohe Überweisungsgebühren und komplizierte Wechselkurse. Ob Krak PayPal und Co. tatsächlich Marktanteile abnehmen kann, wird sich zeigen.