JPMorgan-Chef Jamie Dimon, einer der lautstärksten Bitcoin-Kritiker der Finanzwelt, will künftig nicht mehr zur Kryptowährung Stellung nehmen. Der Grund: massive Drohungen aus der Community. Dabei bleibt der Banker seiner kritischen Haltung treu.
- JPMorgan-CEO Dimon beendet öffentliche Bitcoin-Kommentare
- Todesdrohungen nach jahrelanger Kritik an Kryptowährungen
- Stablecoin-Projekt „JPMD“ trotz Bitcoin-Ablehnung geplant
Von „worthless“ bis „Ponzi scheme“
Jamie Dimon hat sich in den vergangenen Jahren einen Namen als Bitcoin-Gegner gemacht. 2017 sorgte der JPMorgan-Boss für Schlagzeilen, als er ankündigte, jeden Mitarbeiter zu entlassen, der Bitcoin handelt.
Vier Jahre später verschärfte er seinen Ton. Dimon bezeichnete die Kryptowährung als wertlos. 2024 folgte die nächste Eskalationsstufe: Bitcoin sei ein Schneeballsystem, so der Banker.
Diese wiederholten Angriffe brachten ihm allerdings heftige Reaktionen ein. Nun verkündete der 69-Jährige, keine weiteren Stellungnahmen zu Bitcoin mehr abgeben zu wollen. Der Grund sind Todesdrohungen, die ihn nach seinen Kommentaren erreichten.
Blockchain ja, Bitcoin nein
Dabei zeigt sich Dimon durchaus aufgeschlossen gegenüber der zugrundeliegenden Technologie. Die Blockchain-Technologie könne veraltete Systeme im Finanzsektor ablösen, erklärte der JPMorgan-Chef.
Allerdings sieht er bei dezentralen Blockchains Schwierigkeiten. Verschiedene Parteien müssten sich auf gemeinsame Regeln einigen, was die Nutzung erschwere.
JPMorgan selbst entwickelte mit Quorum eine eigene Blockchain-Lösung. Die permissionierte Ethereum-Variante wurde speziell für Banken konzipiert. Im August 2020 verkaufte JPMorgan das Projekt an den Ethereum-Entwickler Consensys.
Stablecoin statt Bitcoin
Trotz Bitcoin-Ablehnung treibt JPMorgan eigene Krypto-Initiativen voran. 2019 kündigte die Bank „JPM Coin“ für institutionelle Zahlungsabwicklungen an. Ende 2020 folgte die Blockchain-Einheit „Onyx“.
Aktuell plant JPMorgan den Einstieg in den Stablecoin-Markt. Im Juni 2025 meldete die Bank ein Trademark für den „JPMD“-Token an. Damit setzt Dimon auf regulierte digitale Währungen, während er Bitcoin weiterhin ablehnt.
Die Frage bleibt: Kann der mächtigste Banker der Welt seine Meinung für sich behalten, oder wird die Verlockung zu groß?




