Jeff Yan, Gründer der dezentralen Exchange Hyperliquid, wirft Binance massive Intransparenz bei der Liquidations-Berichterstattung vor. Die Kritik kommt nach einem Crash-Wochenende, bei dem 19 Milliarden USD liquidiert wurden und mehrere Binance-Assets massiv depegten. Der Exchange-Riese hat mittlerweile 283 Millionen USD Kompensation zugesagt.
- Hyperliquid-CEO Yan deckt gravierende Mängel in Binance-Liquidations-Reporting auf
- 19 Milliarden USD Liquidationen am Wochenende – Hyperliquid verlor allein 1,23 Milliarden USD
- Binance-Assets USDe, wBETH und BnSOL depegten dramatisch auf bis zu 0,13 USD
Hyperliquid’s fully onchain liquidations cannot be compared with underreported CEX liquidations
— jeff.hl (@chameleon_jeff) October 13, 2025
Hyperliquid is a blockchain where every order, trade, and liquidation happens onchain. Anyone can permissionlessly verify the chain’s execution, including all liquidations and their… pic.twitter.com/K5sv74LJgO
Binance zeigt nur Bruchteil der Liquidationen
Jeff Yan hat am 13. Oktober via X schwere Vorwürfe gegen Binance erhoben. Der Hyperliquid-Gründer bezieht sich auf die offizielle Binance-Dokumentation, die offenbart: Die Liquidation-Streams der Exchange zeigen nur die neueste Liquidation innerhalb eines 1000-Millisekunden-Fensters. Finden mehrere Liquidationen gleichzeitig statt, verschwinden sie einfach aus der Statistik.
Yan warnt vor einer massiven Unterberichterstattung. Bei hoher Volatilität könnte Binance die tatsächliche Liquidationszahl um den Faktor 100 unterschlagen. Eine Zahl, die das wahre Ausmaß der Marktverwerfungen komplett verschleiert.
Crash-Wochenende legt Schwächen offen
Der Zeitpunkt von Yans Kritik ist brisant. Am Wochenende des 10. und 11. Oktober stürzte Bitcoin unter die 110.000-USD-Marke, ausgelöst durch erneut aufflammende Handelsspannungen zwischen den USA und China. Die Folge: 19 Milliarden USD an Long- und Short-Positionen wurden liquidiert.
Hyperliquid selbst traf es mit 1,23 Milliarden USD besonders hart. Doch Binance stand im Zentrum des Sturms. Assets wie USDe, wBETH und BnSOL brachen ein – auf 0,65 USD, 0,20 USD und 0,13 USD. Market Maker und Arbitrageure berichteten von verheerenden Verlusten, weil Binance-Systemausfälle den Zugang zu Primärmärkten blockierten und Absicherungen unmöglich machten.
On-Chain-Transparenz als Gegenentwurf
Yan kontrastiert Binance mit dem Modell von Hyperliquid. Die vollständig On-Chain aufgebaute dezentrale Exchange loggt jeden Trade, jede Order und jede Liquidation in Echtzeit auf der Blockchain. Jeder kann die Ausführung ohne Erlaubnis verifizieren – ein System, das laut Yan die Basis für globale Finanzinfrastruktur sein sollte.
Binance hat die Reporting-Fehler inzwischen eingeräumt und verspricht Anpassungen im Risikomanagement. Zudem kündigte die Exchange ein Kompensationspaket von bis zu 283 Millionen USD für verifizierte Nutzer an. Brancheninsider spekulieren jedoch, ob der Crash möglicherweise ein orchestrierter Exploit gewesen sein könnte.
THIS IS FINE 👇
— AB 🔶 BNB (@Abrlien) October 12, 2025
No exchange in the crypto world operates like #Binance
They take responsibility, compensate users, and face crises with full transparency
🔸 After the massive market volatility on October 10, Binance compensated affected users with over $283 million in less… pic.twitter.com/jx1HngCThZ
Die Debatte über Transparenz bei zentralisierten Exchanges dürfte damit neu entflammt sein – mit weitreichenden Folgen für das Vertrauen der Nutzer.




