Die britische Finanzaufsicht FCA verschärft die Gangart gegen nicht registrierte Krypto-Börsen. Allein im Oktober gingen Hunderte Warnungen raus. Jetzt folgt die erste Klage gegen HTX wegen illegaler Werbung.
- FCA warnt im Oktober Hunderte illegale Krypto-Börsen
- Erste Klage gegen HTX eingereicht
- Haftstrafen bis zu zwei Jahre möglich

Die Financial Conduct Authority (FCA) dreht die Daumenschrauben an. Im Oktober verschickte die britische Finanzaufsicht Hunderte Warnungen an nicht registrierte Krypto-Börsen. Unter den Betroffenen: Elite Bit Markets, Nexure Gainbit, Plux Crypto und HTX.
HTX vor Gericht
Am Dienstag machte die FCA ernst und verklagte HTX. Der Vorwurf: Die Börse bewarb Krypto-Dienste gezielt bei britischen Bürgern, ohne die erforderliche Lizenz zu besitzen. Die Behörde stellte klar: „Wir haben gesehen, dass Krypto-Unternehmen positiv auf unsere Werbevorschriften reagieren. Wo wir jedoch weiterhin schlechte Praktiken feststellen, werden wir nicht zögern, Maßnahmen zu ergreifen.“
Seit 2023 gelten in Großbritannien strikte Financial Promotions Rules. Krypto-Unternehmen müssen bei der FCA registriert sein und Geldwäschevorschriften erfüllen, um legal Werbung zu schalten oder Dienste anzubieten.
Was droht bei Verstößen?
Die Konsequenzen sind drastisch. Führungskräfte von Krypto-Börsen, die gegen die britischen Werbegesetze verstoßen, riskieren bis zu zwei Jahre Gefängnis. Zusätzlich drohen rechtliche Sanktionen und Bußgelder.
Die meisten Kryptowährungen fallen unter die Kategorie Restricted Mass Market Investments (RMMI). Diese Einstufung bedeutet: mittleres Risikoprofil, strenge Verbraucherschutzauflagen. Dazu gehören deutlich sichtbare Risikowarnungen, verpflichtende KYC-Verfahren und Limits bei Vergütungen oder Belohnungen für Nutzer.

Trotz Strafen: Werbung bleibt online
Doch die harten Strafen zeigen bislang wenig Wirkung. Laut Financial Times blieben zwischen Oktober 2023 und Oktober 2024 rund 50 Prozent aller von der FCA gemeldeten Krypto-Anzeigen online, trotz offizieller Warnungen.
Die Regulierungsoffensive erfolgt ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, an dem Großbritannien seine Krypto-Regeln lockert. Die Regierung hob das Verbot von Krypto-ETNs auf und veröffentlichte eine Roadmap für tokenisierte Investmentfonds. Ziel: im Wettbewerb mit kryptofreundlichen Ländern wie den USA mithalten.



