Europol hat den Archetyp-Marktplatz nach fünf Jahren Betrieb zerschlagen. Der Privacy-Coin Monero (XMR) verliert dabei eine seiner größten Handelsplattformen.
Doch Experten warnen: Das Darknet-Ökosystem passt sich schnell an.
- Archetyp-Markt mit 600.000 Nutzern und 287 Millionen Dollar Umsatz geschlossen
- Monero war primäres Zahlungsmittel auf der illegalen Plattform
- TRM Labs: Darknet-Händler weichen auf Telegram und Signal aus

Europol verkündete am Montag das Ende einer Ära: Der Archetyp-Marktplatz, einer der langlebigsten Darknet-Marktplätze, wurde nach einer koordinierten Razzia in sechs Ländern geschlossen. Die niederländische Infrastruktur des Marktplatzes wurde dabei vollständig zerstört.
Der mutmaßliche deutsche Administrator wurde in Spanien verhaftet. Zusätzlich gingen den Behörden ein Moderator und sechs Großhändler in Deutschland und Schweden ins Netz.
Monero verliert wichtige Handelsplattform
Archetyp setzte ausschließlich auf den Privacy-Coin Monero (XMR) als Zahlungsmittel. Diese Entscheidung machte Transaktionen praktisch nicht nachverfolgbar und lockte über 600.000 Nutzer an.
Das Handelsvolumen belief sich auf mindestens 250 Millionen Euro (287 Millionen Dollar). Über 17.000 Angebote standen zur Verfügung, hauptsächlich illegale Drogen wie Kokain, MDMA und Amphetamine.
Archetyp Market – one of the longest-running darknet drug markets with over 600 000 users – is no more.
— Europol (@Europol) June 16, 2025
💻 Infrastructure dismantled
👤 Admin arrested
💰 EUR 7.8M seized
Read more in our press release ⤵️https://t.co/Gv6OZifqFZ pic.twitter.com/BPfqaqfJjI
Darknet-Ökosystem reagiert blitzschnell
Blockchain-Spezialist TRM Labs warnt jedoch vor Entwarnung. „Das Ökosystem bleibt hochgradig anpassungsfähig“, heißt es im aktuellen Bericht. Illegale Händler weichen bereits auf Messenger-Apps wie Telegram und Signal aus.
Diese Peer-to-Peer-Modelle bieten schnellere Abwicklungszeiten, niedrigere Gebühren und ein geringeres Risiko einer Plattform-Schließung. Nach der Hydra-Schließung 2022 entstand praktisch sofort ein neuer russischer Marktplatz.
„Vollständige Neuentwicklungen werden seltener, aber die Netzwerke entwickeln sich weiter“, so TRM Labs. Die nächste Generation von Darknet-Bedrohungen erfordere kontinuierliche grenzüberschreitende Zusammenarbeit und Echtzeit-Überwachung.