Die Europäische Union wird ab 2027 anonyme Krypto-Konten und Privacy Coins wie Monero komplett verbieten. Die neuen Geldwäschebekämpfungsregeln (AML) verpflichten Krypto-Dienstleister zur Identifikation aller Nutzer und untersagen den Handel mit anonymitätssteigernden Kryptowährungen.
- Totalverbot für anonyme Krypto-Konten und Privacy Coins ab 2027
- Krypto-Dienstleister unter direkter EU-Aufsicht bei grenzüberschreitender Tätigkeit
- Kundenchecks verpflichtend ab 1.000 Euro Transaktionswert
Die Europäische Union setzt der Krypto-Anonymität ein kompromissloses Ende. Der jüngst beschlossene Anti-Money Laundering Regulation (AMLR) untersagt Kreditinstituten, Finanzinstituten und Krypto-Dienstleistern (CASPs) ausdrücklich das Führen anonymer Konten sowie den Handel mit Privacy Coins wie Monero.
Still figuring out what the AMLR means for your crypto business? We get it — it's dense, it's new, and it’s critical. That’s why we’ve put together “The AML Handbook”!
— European Crypto Initiative (@EuCInitiative) April 23, 2025
We break down what you need to know (and what you need to do) to stay compliant 👇https://t.co/XOt37M6MRh
Artikel 79 besiegelt das Ende der Krypto-Anonymität
„Artikel 79 des AMLR etabliert strikte Verbote für anonyme Konten“, heißt es im AML-Handbuch der European Crypto Initiative (EUCI). Die Verordnung trifft nicht nur klassische Bankkonten und Schließfächer, sondern explizit auch „Krypto-Asset-Konten, die eine Anonymisierung von Transaktionen ermöglichen“ sowie „Konten, die anonymitätssteigernde Coins verwenden“.
Die Verschärfung ist Teil eines umfassenden AML-Regelwerks, das keine Schlupflöcher mehr zulassen soll. „Die Verordnungen (AMLR, AMLD und AMLAR) sind final, und was bleibt, sind die ‚Feinheiten‘ – also die Interpretation einiger Anforderungen durch sogenannte Durchführungs- und delegierte Rechtsakte“, erklärt Vyara Savova, leitende Strategieexpertin bei der EUCI.

Sie betont, dass viele Implementierungsdetails noch durch die Europäische Bankenaufsichtsbehörde festgelegt werden: „Das bedeutet, dass die EUCI noch aktiv an diesen Rechtsakten der zweiten Ebene arbeitet, indem wir Feedback zu öffentlichen Konsultationen geben, da einige Implementierungsdetails noch finalisiert werden müssen.“
Drastische Verschärfung der Aufsicht für Krypto-Anbieter
Der Regulierungshammer trifft besonders grenzüberschreitend tätige Krypto-Dienstleister. CASPs, die in mindestens sechs EU-Mitgliedstaaten operieren, kommen unter direkte AML-Aufsicht der EU.
In der Anfangsphase plant die neue Anti-Money Laundering Authority (AMLA) die Auswahl von 40 Unternehmen, wobei mindestens ein Unternehmen pro Mitgliedstaat vertreten sein wird. Dieser Selektionsprozess soll laut EUCI-Handbuch am 1. Juli 2027 beginnen.
Die AMLA wird „Materialitätsschwellen“ anwenden, um sicherzustellen, dass nur Firmen mit „substanzieller Präsenz in mehreren Jurisdiktionen für die direkte Aufsicht in Betracht gezogen werden“. Diese Schwellen umfassen mindestens 20.000 Kunden im Gastmitgliedstaat oder ein Transaktionsvolumen von über 50 Millionen Euro.
Eine weitere bedeutsame Maßnahme ist die obligatorische Kundenüberprüfung bei Transaktionen über 1.000 Euro. Diese Updates kommen, während die EU ihre regulatorische Aufsicht über die Krypto-Branche verstärkt und auf früheren Maßnahmen wie der Markets in Crypto-Assets Regulation (MiCA) aufbaut.