Ethereum-Mitgründer Vitalik Buterin sorgt mit einem überraschenden Blogbeitrag für Aufsehen in der Krypto-Welt. Der Vordenker hinter der zweitgrößten Kryptowährung fordert eine radikale Vereinfachung des Ethereum-Netzwerks – und nennt ausgerechnet Konkurrent Bitcoin als Vorbild.
- Buterin lobt „einfaches“ Bitcoin-Protokoll
- Vereinfachung soll Entwicklung, Sicherheit und Widerstandsfähigkeit stärken
- ETH-Marktanteil fiel im April auf Rekordtief von 7 Prozent
One of the best things about Bitcoin is how simple it is. This simplicity has lots of benefits. Let's bring those benefits to Ethereum. pic.twitter.com/YwmVaOCPlP
— vitalik.eth (@VitalikButerin) May 3, 2025
Der Ethereum-Mitgründer veröffentlichte am 3. Mai einen bemerkenswerten Blogbeitrag, in dem er konkrete Pläne zur Vereinfachung der Blockchain darlegte. „Eine der besten Eigenschaften von Bitcoin ist die wunderschöne Einfachheit des Protokolls“, schrieb Buterin. Diese Einfachheit bringe zahlreiche Vorteile mit sich, die nun auch auf Ethereum übertragen werden sollten.
Warum soll Ethereum einfacher werden?
Laut Buterin würde eine Vereinfachung des Ethereum-Protokolls mehrere entscheidende Vorteile bringen. Das Netzwerk wäre leichter zu verstehen, die Entwicklerbeteiligung könnte steigen und die Kosten für neue Infrastruktur und Tools würden sinken. Zudem würden langfristige Wartungsanforderungen reduziert und das Risiko katastrophaler Fehler minimiert.
„Die Bemühungen, den Konsens-Layer von Ethereum zu überarbeiten, bieten zahlreiche Möglichkeiten zur Vereinfachung, bei gleichzeitiger Steigerung von Effizienz und Sicherheit“, erklärte der Ethereum-Gründer.
Für die Umsetzung identifizierte er drei Hauptbereiche: den Konsens-Layer, den Ausführungs-Layer und die gemeinsame Nutzung von Komponenten über Protokollschichten hinweg.
Now we get to the execution layer. This is one of my motivations for proposing the RISC-V (or other ZK-friendly) VM shift. pic.twitter.com/B8fLgeYjiL
— vitalik.eth (@VitalikButerin) May 3, 2025
Technische Revolution geplant
Für den Konsens-Layer schlägt Buterin ein „Drei-Slot-Finality“-Design vor, das komplexe Konzepte wie Slots und Epochs beseitigen soll. Zudem plant er, die Anzahl aktiver Validatoren zu reduzieren, um einfachere Fork-Choice-Regeln zu ermöglichen.
„Die EVM [Ethereum Virtual Machine] wird zunehmend komplexer, und ein Großteil dieser Komplexität hat sich als unnötig erwiesen“, betonte Buterin bezüglich des Ausführungs-Layers. Er schlug vor, die komplexe EVM durch RISC-V oder eine andere einfachere virtuelle Maschine zu ersetzen. Dies könnte 100-fache Leistungsverbesserungen, deutlich einfachere Spezifikationen und bessere Entwickleroptionen bringen.
ETH-Kurs unter Druck
Die Ankündigung erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem Ethereum bei Krypto-Investoren zunehmend aus der Gunst fällt. Der Marktanteil der zweitgrößten Kryptowährung sank im April auf ein Allzeittief von 7 Prozent. Die Spot-Preise bewegten sich im Mai knapp über 1.800 US-Dollar, fielen jedoch am Montagmorgen im frühen asiatischen Handel darunter.
Die Kryptowährung verbleibt mit einem Minus von 63 Prozent gegenüber ihrem Allzeithoch von 2021 auf Bärenmarkt-Niveau. Bitcoin liegt dagegen nur 13 Prozent unter seinem diesjährigen Höchststand.
Trotz der aktuellen Schwäche bleiben Analysten zuversichtlich, dass ETH sich in diesem Jahr mit einer neuen Roadmap und bevorstehenden Upgrades erholen kann. Buterins Vereinfachungspläne könnten dabei eine entscheidende Rolle spielen.