Nach monatelanger Vorbereitung und mehreren Verzögerungen hat Ethereum heute das mit Spannung erwartete Pectra-Upgrade erfolgreich aktiviert. Der Hard Fork bringt 11 technische Verbesserungen und gilt als bedeutendste Änderung seit dem Merge im Jahr 2022.
- ETH-Netzwerk integriert 11 wichtige Verbesserungsvorschläge
- Account Abstraction revolutioniert Wallet-Funktionalität
- Validator-Limit steigt von 32 auf 2.048 ETH
upgrade in progress . . .
— Ethereum.org (@ethereum) May 7, 2025
activating Pectra @ epoch 364032 // 10:05:11 UTC
Das Ethereum-Netzwerk hat um 10:05:11 UTC bei Epoch 364032 das Pectra-Upgrade erfolgreich implementiert. Dies geht aus einer offiziellen Mitteilung des Ethereum-Accounts auf der Plattform X hervor. „Upgrade in progress. Activating Pectra @ epoch 364032 // 10:05:11 UTC“, lautete die Ankündigung.
Prague + Electra = Pectra
Der Name „Pectra“ setzt sich aus den Bezeichnungen der beiden technischen Komponenten zusammen: Prague (Execution Layer) und Electra (Consensus Layer). Ursprünglich für März geplant, musste das Upgrade nach technischen Problemen auf den 7. Mai 2025 verschoben werden.
Ethereum-Entwickler hatten mit Finalitätsproblemen auf dem Holesky-Testnetz und einem Bug auf Sepolia zu kämpfen. Erst nach einer erfolgreichen Implementierung auf dem Hoodi-Testnetz gaben die Core-Entwickler am 3. April grünes Licht für das Mainnet-Upgrade.
„We’ll go ahead and lock in May 7 for Pectra on mainnet“, erklärte Alex Stokes, Forscher der Ethereum Foundation. „Happy Pectra, everyone.“
Account Abstraction als Game-Changer
Als wichtigste Neuerung gilt die in EIP-3074 definierte Account Abstraction. Diese technische Innovation ermöglicht es herkömmlichen Wallets, sich ähnlich wie Smart Contracts zu verhalten. Nutzer können künftig mehrere Transaktionen gleichzeitig ausführen (Batch Transactions), Gebührenübernahmen einrichten und individuelle Sicherheitseinstellungen vornehmen.
Diese Funktionen sollen dezentrale Anwendungen (dApps) deutlich benutzerfreundlicher machen. Experten sehen darin einen wichtigen Schritt, um Blockchain-Technologie massentauglich zu gestalten.
Erhöhtes Validator-Limit
Eine weitere bedeutende Änderung betrifft das Staking-System. Das Validator-Limit wurde von bisher 32 ETH auf 2.048 ETH angehoben. Diese Maßnahme unterstützt größere Validatoren, während kleinere ihre Rewards effizienter reinvestieren können.
Zusätzlich führt Pectra das PeerDAS-System (Peer Data Availability Sampling) ein, welches die Verifizierungskosten für Layer-2-Rollups reduziert und damit die Wirtschaftlichkeit von Skalierungslösungen verbessert.
Mit dem neuen EVM Object Format schafft Ethereum zudem die Grundlage für flexiblere Ausführungsumgebungen und verbessert die Kompatibilität zwischen Layer-1- und Layer-2-Chains.
Das Pectra-Upgrade unterstreicht Ethereums Doppelstrategie: Verbesserung der Nutzerfreundlichkeit bei gleichzeitiger Stärkung der Infrastruktur für dezentrale Anwendungen im großen Maßstab.