Der BitInstant-Mitgründer Charlie Shrem arbeitet an der Wiederbelebung des Bitcoin-Faucets – einer Website, die Nutzern kostenlose Bitcoin für das Lösen von CAPTCHA-Aufgaben anbietet. Die neue Plattform 21million.com wurde am 4. Mai offiziell vorgestellt, ist jedoch aktuell noch nicht funktionsfähig.
- Shrem nutzt „Vibe Coding“ zur Entwicklung der Plattform
- Bitcoin-Faucets spielten entscheidende Rolle bei früher BTC-Adoption
- Turbulente Vergangenheit: Shrem wurde 2014 verhaftet und verbrachte ein Jahr im Gefängnis
Working on getting the bitcoin faucet going again at https://t.co/mHkgSR6H41
— Charlie Shrem (@CharlieShrem) May 4, 2025
Der bekannte Krypto-Unternehmer Charlie Shrem möchte ein Stück Bitcoin-Geschichte wiederbeleben. Über seinen X-Account kündigte er am 4. Mai die Einführung von 21million.com an – einer Website, die das Konzept des ursprünglichen Bitcoin-Faucets von Gavin Andresen aus dem Jahr 2010 nachbildet.
Wie funktioniert Shrems Bitcoin-Faucet?
Die Plattform soll Nutzern die Möglichkeit geben, durch das Lösen von CAPTCHA-Aufgaben kostenlose Bitcoin zu erhalten. Aktuell zeigt die Website lediglich einen Screenshot einer CAPTCHA-Aufgabe und ein Eingabefeld für Bitcoin-Adressen, das zum Zeitpunkt der Berichterstattung noch nicht funktionsfähig war. Zudem weist der Kontostand des Faucets derzeit 0 Bitcoin auf.
Auf die Frage nach seiner Entwicklungsmethode antwortete Shrem, er nutze „Vibe Coding“ – ein Ansatz, der auf künstlicher Intelligenz und Prompt-Engineering basiert, um Code zu schreiben. „Es macht eine Menge Spaß“, erklärte der Krypto-Pionier zu seinem Projekt.
Vibe coded! It’s a lot of fun.
— Charlie Shrem (@CharlieShrem) May 4, 2025
Bitcoin-Faucets als Katalysator der frühen Adoption
Bitcoin-Faucets spielten eine entscheidende Rolle bei der Verbreitung der Kryptowährung in den frühen 2010er Jahren. Andreasens ursprüngliche Plattform verteilte insgesamt 19.700 Bitcoin – heute umgerechnet etwa 1,86 Milliarden Euro – an Nutzer, die CAPTCHA-Aufgaben lösten.
Damals konnten Nutzer bis zu 5 Bitcoin pro Tag verdienen, was die Erstellung von Wallets und Transaktionen förderte und somit zur Expansion des Bitcoin-Netzwerks beitrug. Mit steigendem Bitcoin-Kurs und höheren Transaktionsgebühren wurden die Belohnungen jedoch immer geringer, bis das Modell schließlich unwirtschaftlich wurde.
Shrems turbulente Krypto-Karriere
Charlie Shrem gründete 2011 zusammen mit Gareth Nelson die Bitcoin-Börse BitInstant, die auf ihrem Höhepunkt etwa 30 Prozent aller Bitcoin-Transaktionen abwickelte. Das Unternehmen erhielt Investitionen von frühen Bitcoin-Unterstützern wie Roger Ver, Erik Voorhees sowie den Winklevoss-Zwillingen.
2012 war Shrem zudem Mitbegründer der Bitcoin Foundation, wo er als Vizevorsitzender die Adoption von Bitcoin als Alternative zum traditionellen Bankwesen förderte. Seine Karriere erlitt jedoch einen schweren Rückschlag, als er am 26. Januar 2014 in New York verhaftet wurde.
Die Behörden warfen ihm Geldwäsche im Zusammenhang mit seiner Rolle bei BitInstant vor, da einige Kunden die dort erworbenen Bitcoin angeblich für illegale Transaktionen auf dem Darknet-Marktplatz Silk Road nutzten. Shrem bekannte sich eines reduzierten Anklagepunkts schuldig und verbrachte ein Jahr im Gefängnis, bevor er 2016 entlassen wurde.
Nach seiner Haftentlassung kehrte Shrem in die Krypto-Branche zurück und gründete die Beratungsfirma CryptoIQ sowie den 13-Millionen-Dollar schweren Krypto-Risikokapitalfonds Druid Ventures. Zudem startete er den Podcast „The Charlie Shrem Show“, der über 400 Episoden mit namhaften Persönlichkeiten der Krypto-Szene umfasst.