Eine neue Studie von Duke-Professor Campbell Harvey offenbart: Ein einwöchiger 51%-Angriff auf das Bitcoin-Netzwerk würde lediglich $6 Milliarden kosten – weniger als 0,3 Prozent der gesamten Marktkapitalisierung. Während Bitcoin in 16 Jahren nie erfolgreich attackiert wurde, zeigt die Analyse überraschende Schwachstellen auf.
- 51%-Attack auf Bitcoin kostet $6 Milliarden für eine Woche
- Hardware-Investitionen machen $4,6 Milliarden der Gesamtkosten aus
- Angreifer könnten via Short-Positionen Milliarden-Profite erzielen

Campbell Harvey, Professor an der Duke University Fuqua School of Business, hat in einer aktuellen Forschungsarbeit die Kosten eines 51%-Angriffs auf Bitcoin detailliert aufgeschlüsselt. Das Ergebnis überrascht: Für eine Woche Kontrolle über die Bitcoin-Blockchain müssten Angreifer etwa $6 Milliarden investieren.
Die größte Kostenposition bildet dabei die erforderliche Mining-Hardware mit rund $4,6 Milliarden. Hinzu kommen $1,34 Milliarden für den Bau eines entsprechenden Rechenzentrums sowie wöchentliche Stromkosten von etwa $0,13 Milliarden. Zusammengerechnet entspricht dies gerade einmal 0,26 Prozent der gesamten Bitcoin-Marktkapitalisierung.
Profite durch Short-Positionen möglich?
Harvey argumentiert in seiner Studie, dass Angreifer nicht nur die Blockchain manipulieren, sondern zusätzlich von einem massiven Kurseinbruch profitieren könnten. Bei einem täglichen Handelsvolumen von $60 Milliarden an BTC-Perpetual-Futures und $10 Milliarden an konventionellen Futures ließen sich durch vorab eröffnete Short-Positionen theoretisch Gewinne erzielen, die die Investitionskosten deutlich übersteigen.
Allerdings weisen Kritiker darauf hin, dass der Aufbau einer solchen Mining-Infrastruktur Jahre dauern und kaum unbemerkt bleiben würde. Zudem dürften Börsen derartig große Short-Positionen während eines laufenden Angriffs als Marktmanipulation einstufen und blockieren.
Bitcoin bisher unangreifbar
Während kleinere Proof-of-Work-Netzwerke wie Bitcoin Gold und Ethereum Classic nach 2017 mehrfach Opfer erfolgreicher 51%-Attacken wurden, blieb die Bitcoin-Blockchain in ihrer 16-jährigen Geschichte davon verschont. Die Mining-Schwierigkeit erreichte im Oktober 2025 ein neues Allzeithoch, was Angriffe zunehmend erschwert.
Bitcoin mining difficulty just adjusted:
— Javier Hermosa (@JavierHermosa21) October 2, 2025
+5.97% to 150T (new ATH).
Good thing price is pumping to offset the hashprice squeeze. pic.twitter.com/3qrdKirgnR
Matt Prusak, Präsident von American Bitcoin Corp., zeigte sich gegenüber Bloomberg unbeeindruckt: „Meine Haltung ist, dass die ökonomische Machbarkeit die 51%-These entkräftet. Ich lebe in der realen Welt und bin nicht besorgt.“
Dennoch verdeutlicht Harveys Analyse, dass theoretische Angriffsvektoren existieren – auch wenn deren praktische Umsetzung mit erheblichen Hürden verbunden bleibt. Die Debatte um Bitcoin-Sicherheit dürfte damit neu entfacht werden.



