Indische Behörden haben Krypto-Vermögen im Wert von 271 Millionen US-Dollar beschlagnahmt. Hinter dem Skandal steht die unlizenzierte Forex-Plattform OctaFX, deren mutmaßlicher Drahtzieher Pavel P. in Spanien verhaftet wurde. Das steckt dahinter.
- Indien friert Krypto-Vermögen von 271 Mio. USD ein
- OctaFX-Chef Prozorov in Spanien festgenommen
- Über 568 Mio. USD ins Ausland transferiert
Die Enforcement Directorate (ED) in Mumbai hat am 17. Oktober unter dem Prevention of Money Laundering Act (PMLA) Krypto-Bestände im Wert von rund 2.385 Crore Rupien eingefroren. Die Maßnahme richtet sich gegen die Plattform OctaFX, die ohne Genehmigung der Reserve Bank of India (RBI) operierte. Investoren wurden mit hohen Renditen gelockt.
Verhaftung in Spanien: Wer ist P.?
Pavel P. gilt als Kopf hinter OctaFX. Spanische Behörden nahmen ihn auf Grundlage internationaler Haftbefehle fest. Die ED ermittelt seit Monaten gegen das globale Netzwerk. OctaFX sammelte zwischen Juli 2022 und April 2023 etwa 213 Millionen US-Dollar von indischen Anlegern ein.
Ponzi-Schema mit Krypto-Fassade
Die Plattform versprach Gewinne durch Forex-, Rohstoff- und Krypto-Handel. Anfangsinvestoren erhielten zunächst kleine Auszahlungen. Die ED beschreibt das Vorgehen als klassisches Ponzi-Schema. Insgesamt flossen geschätzte 91 Millionen US-Dollar Gewinn an die Betreiber.
Über 568 Millionen US-Dollar wurden über verschachtelte Offshore-Strukturen ins Ausland geschleust. Die Gelder wurden durch Scheinfirmen und nicht autorisierte Zahlungsdienstleister geleitet. Transaktionen tarnten die Betreiber als Software- und Forschungszahlungen. Teile der Summe kehrten später als ausländische Direktinvestitionen nach Indien zurück.
Beschlagnahmte Vermögenswerte
Insgesamt hat die ED Vermögenswerte im Wert von 305 Millionen US-Dollar gesichert. Dazu zählen 19 Immobilien und eine Luxusyacht in Spanien. Die Anklageschriften liegen dem Sondergericht unter PMLA vor. Marktbeobachter sehen den Fall als Weckruf für strengere Regulierung unlizenzierter Handelsplattformen. Gleichzeitig unterstreicht der Vorgang die Notwendigkeit klarer Rahmenbedingungen für legale Krypto- und Forex-Aktivitäten.




