Die Europäische Zentralbank hat heute zum dritten Mal in diesem Jahr den Leitzins gesenkt. Der Einlagensatz wurde wie von Analysten prognostiziert um 25 Basispunkte auf 2,25 Prozent reduziert. Der Kryptomarkt reagiert mit verhaltenen Kursgewinnen.
- EZB senkt Leitzins auf 2,25 Prozent
- Bitcoin steigt leicht auf über 84.800 US-Dollar
- Markt richtet Blick bereits auf Fed-Entscheidung im Mai
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat am heutigen Donnerstag erwartungsgemäß die Zinsen gesenkt. Wie die Notenbank in ihrer Pressemitteilung bekanntgab, reduziert sie den Einlagensatz um 25 Basispunkte auf nun 2,25 Prozent. Es handelt sich bereits um die dritte Zinssenkung im laufenden Jahr 2025.
Sinkende Inflation als Begründung
Die Währungshüter rechtfertigen ihren geldpolitischen Kurs mit der zunehmend abklingenden Inflation im Euroraum. Für Deutschland lag die Teuerungsrate im März bei 2,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr – ein Wert, der sich immer mehr dem Zielwert der EZB von 2 Prozent annähert.
Marktbeobachter hatten den Zinsschritt weitgehend antizipiert. „Angesichts jüngster Daten und politischer Entwicklungen preisen die Märkte für Ende 2025 einen endgültigen Einlagensatz zwischen 1,50 bis 1,75 Prozent ein“, so die Makroanalysten von Morningstar. Die nächste EZB-Sitzung zur Festlegung des Leitzinses ist für den 5. Juni 2025 angesetzt.
Verhaltene Reaktion bei Kryptowährungen
Der Bitcoin-Kurs zeigte sich nach Bekanntgabe der Zinsentscheidung mit leichten Zugewinnen. Die größte Kryptowährung notiert zum Zeitpunkt der Veröffentlichung bei über 84.000 US-Dollar. Auch andere digitale Assets wie Ethereum verzeichnen moderate Kursgewinne.
Experten weisen jedoch darauf hin, dass Bitcoin traditionell deutlich stärker auf Zinsentscheidungen der US-Notenbank reagiert als auf die der EZB. Der Kryptomarkt dürfte daher bereits auf die kommende Fed-Sitzung blicken, die für den 6. und 7. Mai angesetzt ist.
Wie wichtig ist der US-Zinsentscheid?
Auch für die USA erwarten Analysten eine baldige Zinssenkung. Ein solcher Schritt könnte den Kryptomarkt deutlich stärker bewegen als die heutige EZB-Entscheidung. Niedrigere Zinsen machen zinstragende Anlagen wie Staatsanleihen weniger attraktiv, was Investoren verstärkt in alternative Anlageformen wie Kryptowährungen treiben könnte.
Die moderate Reaktion des Bitcoin-Kurses auf die EZB-Zinssenkung unterstreicht einmal mehr, dass die Kryptowährung mittlerweile eng mit der globalen Geldpolitik verknüpft ist – wobei die Entscheidungen der Fed nach wie vor den größten Einfluss auf den digitalen Vermögenswert haben.
