Ein mysteriöser Krypto-Trader, der angeblich 190 Millionen Dollar durch Leerverkäufe vor dem jüngsten Marktcrash verdiente, hat offenbar erneut richtig gelegen. Diesmal wettete er auf die Begnadigung von Binance-Gründer Changpeng Zhao durch US-Präsident Trump. Die Krypto-Community ist gespalten: Insiderhandel oder clevere Analyse?
- Trader verdiente 56.522 Dollar durch Wette auf CZ-Begnadigung via Polymarket
- Onchain-Ermittler vermuten Insiderwissen nach perfekt getimten Trades
- Ex-BitForex CEO Jin dementiert Verbindung zur umstrittenen Wallet
bigwinner01 was funded by ergeignis.eth who was seen interacting here a wallet associated to the billion dollar hyperliquid whale.https://t.co/dDNp1xAF83
— Euan (@euanker) October 23, 2025
Perfektes Timing wirft Fragen auf
Der gleiche Trader, der bereits durch extrem gut getimte Bitcoin– und Ethereum-Leerverkäufe kurz vor Trumps Zollankündigung im Oktober aufgefallen war, scheint erneut ins Schwarze getroffen zu haben. Onchain-Ermittler Euan verknüpfte über Etherscan-Daten die Wallet-Adresse mit einem Polymarket-Konto, das erfolgreich auf die Begnadigung von Changpeng Zhao im Jahr 2025 wettete.
Die Krypto-Community reagiert mit Skepsis. Onchain-Investigator Coffeezilla kommentierte gegenüber seinen 736.600 Followern: „Sieht nach offensichtlichem Insiderwissen aus.“ Der Trader hatte weniger als eine Stunde vor Trumps Ankündigung eines 100-prozentigen Zolls auf China am 10. Oktober Short-Positionen eröffnet.
Jin dementiert Vorwürfe vehement
Der ehemalige BitForex CEO Garrett Jin, dem die fragliche Wallet-Adresse zugeschrieben wird, weist alle Anschuldigungen zurück. „Ich habe keine Verbindung zur Trump-Familie“, betonte Jin auf X. In einem späteren Post stellte er klar: „Der Fonds gehört nicht mir, sondern meinen Kunden. Wir betreiben Nodes und liefern hauseigene Analysen.“
Krypto-Researcher Eye hatte zuvor behauptet, Jin kontrolliere die Whale-Wallet hinter den millionenschweren Short-Positionen. Die Insiderhandel-Vorwürfe weist Jin entschieden zurück.
War die Wette wirklich so offensichtlich?
Während manche die Trades als verdächtig einstufen, argumentieren andere, die Begnadigung sei absehbar gewesen. Swan Desk CEO Jacob King machte selbst 956.000 Dollar Gewinn mit einer CZ-Begnadigungs-Wette und erklärte: „Es war offensichtlich, besonders nachdem CZ über zwei Milliarden Dollar in WLFUSD Stablecoin investiert hatte. Dieser Schritt schrie förmlich nach einer Gegenleistungs-Begnadigung.“
Today is a good day, I made $956K in profit on Polymarket betting that Trump would pardon CZ.
— Jacob King (@JacobKinge) October 23, 2025
It was obvious, especially after CZ invested over $2B into WLFUSD Stablecoin. That move practically screamed pay-for-pardon. pic.twitter.com/Zvjkw5I4wU
Krypto-Kommentator Abbas stellte die Insiderhandel-Theorie infrage: „Glaubt ihr wirklich, jemand mit Zugang zum Präsidenten der Vereinigten Staaten würde Insiderinformationen nutzen, um 56.000 Dollar zu verdienen?“ Die Begnadigung sei kein extrem unwahrscheinliches Ereignis gewesen, über das bereits seit langem spekuliert worden sei.
Die Debatte bleibt offen: Handelt es sich um brillante Marktanalyse oder hatte der Trader Zugang zu privilegierten Informationen? Die 190 Millionen Dollar aus dem ersten Trade lassen die Frage noch brisanter erscheinen.



